Kennst du das das Buch The Big Five For Life von John Strelecky? Falls nicht, musst du es unbedingt mal lesen! Mich hat das Buch damals sehr beeindruckt und dazu veranlasst mir Gedanken über mein Leben und meine eigenen Big Fives zu machen. Aber first things first!
Am Anfang des Buches lernt Joe – ein unzufriedener Angestellter – den erfolgreichen und charismatischen Geschäftsmann Thomas kennen. Thomas fragt ihn, ob heute ein guter Museumstag sei.
Ich habe damals lange darüber nachgedacht was ich am Ende meines Lebens in meinem Museum sehen möchte und bin zu dem Entschluss gekommen, dass das starre Korsett des Angestelltenverhältnisses nicht zu mir passt. Ich wollte Dinge ausprobieren können, ohne von Menschen, die sich in puncto Marketing nicht auskennen, eingeschränkt zu werden. Und ich wollte die Freiheit haben zu arbeiten, wann ich es möchte und nicht in ein zu enges Zeitkorsett, aus dem es kein Entrinnen gab, eingezwängt zu sein. Kein Entrinnen stimmt nicht ganz. Früher anfangen und länger arbeiten ging immer. Aber mal eine halbe Stunde früher gehen, weil das eigene Kind eine Veranstaltung hat, war dann ein fast unlösbares Problem. Egal wie viele Überstunden ich angehäuft hatte. Aber ich bin auch dankbar für die Zeit!
Falls du das Buch noch nicht kennst und auch wie Joe erstmal nichts damit anfangen kannst, folgt hier ein kurzer Abriss:
Bei dem Gedanken des Museumstages geht es darum, dass man sich vorstellt am Ende seines Lebens durch ein Museum zu laufen, in dem es nur um einen selbst geht. In diesem Museum haben alle Erlebnisse die gleiche Wertigkeit. Das heißt es werden die guten wie auch die schlechten Erinnerungen ausgestellt. Und nun geht es um die Frage, was du in diesem Museum sehen möchtest. Möchtest du auf ein erfülltes Leben mit vielen glücklichen Momenten zurückblicken? Auf einen Beruf, der nicht nur dazu da war, um deinen Lebensunterhalt zu bestreiten, sondern der dich erfüllt hat? Oder möchtest du auf ein Leben zurückblicken, an denen es dir vor den Montagen graute und du dich aufs Wochenende freutest?
Während meiner Konzernzeit musste ich die Erfahrung machen, dass die Ansichten von Marketing und Vertrieb doch sehr unterschiedlich sein können. Beide Abteilungen aber nur dann richtig erfolgreich sind, wenn sie eng zusammenarbeiten. Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass Marketing und Vertrieb im Idealfall eine Abteilung sein sollten. Aber das ist eine andere Geschichte.
Auf jeden Fall kam es in dieser Zeit auch mal vor, dass ich von Kunden gefragt wurde, ob ich für sie nicht auch dieses oder jenes erstellen/designen könnte. Meine Antwort war damals immer die gleiche: “Theoretisch ja, praktisch nein.“ Denn Daheim hatte ich nicht die notwendigen Programme und auf der Arbeit durfte ich es nicht.
Da der Konzern aus der Industriebranche kam, hatte er auch kein Interesse an solchen Aufträgen. Also empfahl ich unseren Kunden Agenturen, die ich vom Hörensagen her kannte oder die ich über Google in ihren Regionen gefunden hatte. Alle Agenturen waren schon lange auf dem Markt und hatten auf Google gute Bewertungen.
Eines Tages traf man sich dann auf dem Stadtfest, dem Sommerfest oder auf der Weihnachtsfeier. Da ich von Grund auf ein sehr neugieriger Mensch bin, hakte ich nach, ob sie mit der Leistung der Agentur zufrieden waren. Schließlich wollte ich wissen, ob ich diese Agentur weiterempfehlen konnte. Leider bekam ich jedes Mal ein vehementes “Nein!”. Dieses „Nein“ war so vehement, dass ich mich gar nicht getraut habe weiter nachzuhaken
Im Februar 2016 trat ich dann mein letztes Angestelltenverhältnis an. Meine damalige Chefin ist ein sehr erfolgreicher Vertriebscoach und in ihrer Branche mehr als bekannt. Zwar hatte ich nie Ambitionen als Akquisiteurin tätig zu sein oder in irgendeiner Art und Weise Vertrieb zu machen. Aber ich wollte verstehen, wie Vertrieb funktioniert. Denn ich wollte die verschiedenen Marketingtools noch zielgerichteter einsetzen bzw. die Kunden noch besser beraten können. Bereits damals war ich der Meinung, dass man Marketing nie um seiner selbst willen machen sollte, sondern nur, um seine Unternehmens- und Vertriebsziele zu erreichen. Also ließ ich mich von ihr ausbilden.
So verging die Zeit, ohne dass ich eine weitere Anfrage hatte. Bis zum Sommer 2017. Eine Chorkollegin fragte mich, ob ich etwas für sie machen könnte. Meine Antwort war damals dieselbe wie zuvor und ich empfahl ihr eine Agentur aus ihrer Region. Mittlerweile die sechste Agentur! Leider kam es wie es scheinbar kommen musste. Sie war nicht nur unzufrieden, sondern stinksauer. Denn sie hatte massig Geld in den Sand gesetzt. Zu dem Zeitpunkt als sie das erste Gespräch mit der Agentur hatte, waren es noch drei Wochen bis zu ihrer geplanten Veranstaltung. Um mit einer schwarzen Null aus der Nummer rauszugehen, brauchte sie mindestens zehn Teilnehmer und hatte noch nicht einen einzigen – Das drei Wochen zur Bewerbung einer Veranstaltung viel zu kurz sind, sei nur nebenbei erwähnt. Ihre Idee war es diese zehn Teilnehmer über die Auslage von Flyern bei den örtlichen Bäckereien, Metzgereien, Supermärkten und Tankstellen zu generieren. Wer sich im Marketing auskennt, weiß, dass Flyer in diesem Fall ein denkbar schlechtes Mittel waren. Leider hatte die Agentur sie nicht darauf hingewiesen, sondern gesagt: „Können wir machen.“ Es kam, wie es kommen musste. Sie konnte gerade mal drei Teilnehmer für ihren Kurs gewinnen – was schon erstaunlich ist – und machte dadurch mehrere Miese.
Beim nächsten Projekt wollte sie dann unbedingt, dass ich es mache. Ich wollte aber nicht einfach die x-te Agentur eröffnen und fragte bei den ehemaligen Kunden nach, warum sie mit der Zusammenarbeit mit den Agenturen so unzufrieden waren. Die Antwort war immer die gleiche. Sie gingen zu den Agenturen hin, sagten, dass sie Flyer, Anzeigen oder z. B. einen Twitteraccount bräuchten und die Agenturen haben immer gesagt: „Ja, können wir machen.“ Aber eine Aussage darüber, ob das von den Händlern gewählte Marketingtool zielführend ist oder nicht, haben sie nicht gesagt. Also fragte ich meine damalige Chefin, ob es für sie in Ordnung wäre, wenn ich mich nebenberuflich selbständig mache. Sie gab ihr OK und so kam es, dass ich MARKETFACTION am 1. Juni 2017 gegründet habe.
Seit dem 1. November 2020 bin ich hauptberuflich selbständig und ich muss sagen: Ich liebe es! Ich liebe es meinen Kunden zu helfen. Zu sehen wie sie wieder mit Freude an ihrer eigenen Sichtbarkeit arbeiten. Wie sie weniger Zeit darein investieren müssen und durch meine Methode endlich ihre Ziele erreichen und erfolgreich sind. Und das Beste daran ist: Ich war an deren Erfolg beteiligt!
Warum hast du dich selbständig gemacht? Schreib es mir gerne an blog@marketfaction.de. Ich freue mich auf dich und deine Geschichte! 🙂
© MARKETFACTION 2024